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Konzerte 2009

Ein wichtiger Bestandteil der Kirchenmusik an der Marktkirche Neuwied sind die Konzerte. Neben Solisten und Ensembles aus der Region sind oft international bekannte Künstler in der Marktkirche zu Gast.

Neben einigen einzelnen Konzerten prägen zwei Konzertreihen das Veranstaltungsjahr:
 

1. Hier R(h)ein!  Freitagskonzerte in der Marktkirche
Alle Konzerte dieser Reihe finden jeweils am 1. Freitag im Monat um 19 Uhr statt (von Februar bis November, außer August). Die Konzerte dauern 50 bis 60 Minuten. Der Eintritt ist stets frei.

Eventuelle Verschiebungen auf den 2. Freitag ergeben sich durch durch Feiertage (z.B. Maifeiertag).

2. Sommerliche Orgelkonzerte
Vier Orgelkonzerte mit hiesigen und auswärtigen Organisten in wöchentlicher Folge im August und September. Der Eintritt ist frei.

Übrigens:
Eine Übersicht über Konzerte und Musiken im Gottesdienst in allen Neuwieder Kirchen finden Sie hier: www.kirchenmusik-in-neuwied.de

 Cappella Vocale Neuwied

6. Februar 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:
Das Beste aus 10 Jahren "Cappella Vocale Neuwied"

Konzert zum 10jährigen Bestehen mit Chorwerken aus Konzertprogrammen dieser Zeit.

Werke von Joseph Haydn, Franz Schubert, Felix Mendelssohn, Maurice Duruflé, Gabriel Fauré, Wolfgang Stockmeier, Knut Nystedt, John Rutter, Bob Chilcott u.a.

Cappella Vocale Neuwied
Orgel und Leitung: Thomas Schmidt

Eintritt frei!

Video-Aussschnitte des Konzertes hier ...


 Schaffrath-Trio

6. März 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:
Ein musikalisches Opfer

• Georg F. Händel: Triosonate e-moll
• Haydn: Trio C-dur aus den Londoner Trios
• Christoph Schaffrath: Triosonate d-moll
• Johann S. Bach: Triosonate c-moll aus dem „Musikalischen Opfer“

Schaffrath-Trio:
Beate Bareis – Flöte
Silke Link – Violine
Ulrike Tiedemann – Violoncello

und Thomas Schmidt - Cemablo

Eintritt frei!

 


 Frauenkammerchor PRO MUSICA

21. März 2009, 19 Uhr

Chorkonzert zur Passion

Pergolesi: Stabat mater
und andere Chorwerke

Bach: Violinkonzert E-dur

Susanna Frank - Sopran
Elisabeth Greandjean - Mezzosopran

Frauenkammerchor PRO MUSICA
Sinfonietta Koblenz (Konzertmeister Sedat Sen)
Thomas Schmidt - Orgelpositiv

Leitung: Waltraud Schmitt

Eintritt: 10 Euro

 


 Mareile Schmidt und Christian Künkel

 

3. April 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:
Musik zur Passion für Posaune und Orgel

Christian Künkel - Posaune
Mareile Schmidt - Orgel
(Stipendiaten aus der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler)

In Zusammenarbeit mit:
Deutscher Musikrat Projekt gGmbH

Eintritt frei!

 


 Christiana Jordan

8. Mai 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:
Geburtstagskonzert für Mendelssohn


Hayppy birthday, Mendelssohn!
Konzert zum 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy

Geistliche Lieder und Arien von Felix Mendelssohn

Christiana Jordan - Sopran
Thomas Schmidt - Orgel

Eintritt frei!

Und das schrieb die Presse ...

 


 

Musik aus Skandinavien
Regionlaer Posaunentag am 16. Mai 2009

Geistliche Abendmusik, 17 Uhr

Regionaler Posaunentag im Gemeindehaus an der Marktkirche

Bläser aus der Rheinischen Kirche probten einen Tag lang unter der Leitung von Landesposaunenwart Jörg Häusler Musik aus Skandinavien. Abschlusskonzert als "Musikalische Vesper" (mit Friedemann Schmidt-Eggert) um 17 Uhr in der Marktkirche.

Foto-Album (es öffnet sich ein neues Fenster)

 


 

 Simone Garnier

5. Juni 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:
Auf leuchtendem Gefieder

Robert Schumann:

  • Frauenliebe und -leben
  • Papillons
     

Richard Wagner:

  • Wesendonck-Lieder


    Simone Garnier - Alt
    Brigitte Hertel - Klavier

Eintritt frei!

 


 Tina Scherer - Sopran

Wolfgang Klose

Bernd Kämpf

20. Juni 2009, 18 Uhr

Haydn: DIE SCHÖPFUNG

Jubiläumskonzert zum 125jährigen Bestehen der
Kantorei der Marktkirche


Anstelle der erkrankten Vasiljka Jezovsek singt die Sopranpartie:
Tina Scherer - Sopran
Andrea Seeberg - Alt
Wolfgang Klose - Tenor
Bernd Kämpf - Bass

Neuwieder Konzertchor
Jugendchor VIVACE
Cappella Vocale Neuwied

Schöneck-Ensemble
Dr. Karsten Lüdtke - Cembalo

Leitung: Thomas Schmidt

Der Neuwieder Konzertchor und das Schöneck-Ensemble

 

Und das schrieb die Presse ...

 


 Oberstufenchor und Orchester des Werner Heisenberg-Gymnasiums Neuwied in der Marktkirche

3. Juli 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:
Chorkonzert

Mendelssohn: Der 42. Psalm "Wie der Hirsch schreiet"
Schönherr: Missa in tempore incerto

Christine Staebel (Sopran)
Axel E. Hoffmann (Tenor)
Alexander Reffgen (Saxophon)
Thomas Schmidt  (Klavier und Orgel)

Oberstufenchor des Werner-Heisenberg-Gymnasiums,
begleitet von einem  Schüler-Eltern-Lehrer-Orchester

Leitung: Hermann Werner Pollmann

Einritt frei!

 


 

Detlef Steffenhagen

31. August 2009, 19 Uhr

Sommerliches Orgelkonzert I:
Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

Die "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi erstmalig auf der Orgel:
Eine Orgelbearbeitung der Vier Jahreszeiten war längst überfallig, als sich die Orgel mit ihrem riesigen Tonumfang (größer als ein Sinfonieorchester) und ihren Millionen Möglichkeiten von Klangfarben geradezu ideal dafür eignet.

Die von Vivaldi in seinen Gedichten geschilderten Naturszenen, sowie die von ihm in das Werk hinein komponierten Effekte werden auf der Orgel deutlicher als mit einem Streichorchester.

Man denke nur an den Vogelgesang und die Dudelsackweisen im "Frühling", an Blitz und Donner im "Sommer", an die Jagdhörner im "Herbst" und die Regentropfen und das klirrende Eis im "Winter".

So wurde in der Transkription von Detlef Steffenhagen ein barockes Werk, im Stile von klassisch- romantischen Naturschilderungen, wie man sie von Beethoven und Liszt kennt, für die Orgel neu "instrumentiert".

An der Kleuker-Orgel: Detlef Steffenhagen

Klangbeispiel anhören: Der Frühling

Weitere Informationen

Einritt frei!

 

 

Und das schrieb die Presse ...

 

4. September 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:

Alle Neune!

Geistliche Lieder, Arien und
Instrumentalwerke von neun Komponisten:

 
Dienel, Händel, Herzog, Honegger, Mawby, Messiaen, Nystedt, Rheinberger, Schmidt


Johanna Schirmacher - Sopran
Silke Link - Violine, Viola
Jürgen Poggel - Orgel

Eintritt frei!

 


 

Ulrike und Claus von Weiss

7. September 2009, 19 Uhr

Sommerliches Orgelkonzert II:
Planxties und Airs

Musik für Orgel und Whistles

Ulrike von Weiß - Orgel
Claus von Weiß - Whistles, Low Whistles

Eintritt frei!

Zur Website


 

Stephan Pridik

14. September 2009, 19 Uhr

Sommerliches Orgelkonzert III:
Very british ...

Werke von Byrd, Stanley, Elgar, Britten

An der Kleuker-Orgel:
Stephan Pridik (Bonn)

Eintritt frei!

 


 

Matthias Maierhofer

21. September 2009, 19 Uhr

Sommerliches Orgelkonzert IV:
Stylus phantasticus

Werke von norddeutschen Komponisten:
Reincken, Buxtehude, Böhm, Bach

An der Kleuker-Orgel:
Matthias Maierhofer (Freiburg)
Hauptpreisträger des internationalen Orgel-Wettbewerbs ION 2007 in Nürnberg, viele weitere internationale Preise

Eintritt frei!


 Das SüdWestDeutsche Vokalensemble

2. Oktober 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:

Festliche Barockmusik des 17. Jahrhunderts:
Kirchenmusik am Dresdner Hof
 
Vincenzo Albrici (1631-1696): Missa C-Dur
für 5-stimmigen Chor, 5 Solisten und Orchester
(Erstaufführung nach über 300 Jahren)
 
Giuseppe Peranda (1625-1675): Geistliches Konzert
(Erstaufführung)
 
Christoph Bernhard (1628-1692): Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren
Motette für zwei 4-stimmige Chöre und Instrumente
(Erstaufführung)
 
Eva Leonardy und Manuela Kühnau, Sopran
Nils Stefan, Altus
Axel Hoffmann, Tenor
Thomas Schütz, Baß
 
Filarmonia harmonica auf Originalinstrumenten
Konzertmeisterin: Gabriele Nußberger
Thomas Schmidt - Orgelpositiv
SüdWestDeutsches Vokalensemble
 
Leitung: Jürgen Böhme
 
Karten an der Abendkasse und im Vorverkauf (Gemeindebüro der Marktkirche, 02631-23282): 15, EURO (1.Platz), 10 EURO (2. Platz)
Ermäßigungen für Schüler, Studenten, Rentner usw. 
Das SüdWestDeutsche Vokalensemble in der Marktkirche
 
Welche ungeheure musikalische Schätze aus der Barockzeit noch zu heben sind, zeigt die erst kürzlich veröffentlichte Mitteilung, dass allein in Dresden in einem Schrank noch über zweitausend bisher unbekannte Kompositionen seien. Der überwiegende Teil stammt aber aus der Feder von Komponisten am Dresdner Hof. Vor allem der italienische Komponist Vincenzo Albrici, hatte es dem  Kurfürsten  angetan.
Albrici komponierte 100 geistliche Konzerte, ein Te Deum, Messen, ein Magnifikat, 20 italienische Kammerkantaten, Instrumentalwerke, Sinfonien, eine Sonate und eine Suite. Nichts ist heute noch davon bekannt. Jürgen Böhme hat bislang als verschollen geltende Kompositionen Albricis in Uppsala, Dresden und Prag aufgespürt und stellt einige seiner bemerkenswertesten Kompositionen, aber auch Stücke seines Kollegen Giuseppe Peranda und des Schütz-Schülers Christoph Bernhard in diesem Konzert am 2. Oktober erstmals in der Marktkirche in Neuwied wieder vor.
Und das schrieb die Presse ...

 Frauenkammerchor SoprAlto

6. November 2009, 19 Uhr

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche:
Geistliche Abendmusik  mit Musik für Frauenchor, Solistinnen und Orgel

Werke der Romantik (Rheinberger etc.)

Anita Reuter - Sopran
Andrea Seeberg - Alt
Frauenkammerchor SoprAlto
Thomas Schmidt - Orgel

Leitung: Chordirektorin FDB Barbara Nöst-Butz

Eintritt frei!

 


Weitere Konzerte:

2010

2011

2012

Frühere Konzerte:

2008

2007

2006

1998 - 2005

 


 

Hayppy birthday, Mendelssohn! - am 8. Mai 2009

Jordan und Schmidt überzeugen mit Mendelssohn-Werken

Zum 200. Geburtstag des Komponisten erklangen Arien und Orgelwerke in der Marktkirche - Das "Salve Regina" meisterhaft gestaltet

NEUWIED. Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wurde nur 38 Jahre alt. Vor 200 Jahren, 1809, wurde er geboren, ein Grund, seiner in diesem Jahr mit Konzerten zu gedenken. In der Neuwieder Marktkirche würdigten Kantor Thomas Schmidt und Christiana Jordan, Sopran, den Komponisten in gelungener Weise. Ihr Konzert enthielt geistliche Lieder, Arien und Orgelwerke Mendelssohns.

Christiana Jordan eröffnete die Abendmusik mit "Jerusalem", einer Arie aus Mendelssohns Oratorium "Paulus", das er im Alter von 23 bis 27 Jahren komponierte. Noch jünger war er, als er das darauf folgende "Salve Regina" schrieb, mit 15 Jahren entstand dieses Marienantifon, eine musikalisch ausdrucksvolle, lebhafte Komposition mit großen Höhen und farbigen Melodienbögen, die von der Sopranistin meisterhaft gestaltet wurden. Freilich scheint die Akustik in der Marktkirche für schnelle Koloraturen von der Orgelempore aus nicht sehr geeignet, sie verschwammen manchmal etwas.

Majestätische Stimmen

Thomas Schmidt, seit 1993 Kantor an der Marktkirche und Kreiskantor des Kirchenkreises Wied, trug auf der Orgel die Sonate A-Dur op. 65,3 über "Aus tiefer Not schrei ich zu dir" vor. Das Choralmotiv von Martin Luther erklang im ersten Satz als Bassmelodie unter majestätischen Manualstimmen. Das erinnerte an Johann Sebastian Bachs große Choralvorspiele. Das Andante tranquillo machte seinem Namen alle Ehre, denn dieser Satz erklang ruhig und auch tröstlich.

Zwei geistliche Lieder, die ursprünglich für das Oratorium "Paulus" komponiert waren, gefielen in ihrer eher schlichten, eingängigen Melodik. Das erste, "Doch der Herr, er leitet die Irrenden recht", ist erst posthum erschienen. Ein weiteres Marienantiphon "Ave Maris stella" zeigte das Können der Sängerin.

Die wunderschöne bekannte Melodie aus dem Oratorium "Elias" - "Denn er hat seine Engel befohlen über dir" - erklang nun in einer Bearbeitung für Orgel solo von Roland C. Eckert. Das dominierende Register vox humana täuschte tatsächlich eine menschliche Stimme vor, die Begleitstimmen hielten sich sanft zurück. Wohltuend auch diese Darbietung von Thomas Schmidt.

Hohe Ansprüche erfüllt

Die große Hymne "Hör mein Bitten", ursprünglich ein Werk für Chor und Solo, trug Christina Jordan in der Marktkirche in der Fassung für Sopransolo vor. Die Arie "Höre Israel" aus dem "Elias" bildete den Abschluss des Konzerts, das hohe Ansprüche an die Stimme der Sängerin und das Können des Organisten stellte.

Es war eine schöne musikalische Stunde für die Zuhörer. Deren Wunsch nach einer Zugabe wurde erfüllt - mit dem "Abendlied" des gefeierten Komponisten.

Christiane Tolle

Rhein-Zeitung, Neuwied, 12.5.2009

 


 


 

Haydn: DIE SCHÖPFUNG am 20. Juni 2009

Haydns "Schöpfung" bewegte das Publikum

Musiker und 130 Sänger präsentierten zum 125-jährigen Bestehen der Kantorei Marktkirche das Oratorium des Komponisten

NEUWIED. Zwei Jubiläen waren der Anlass für ein grandioses Konzert in der Neuwieder Marktkirche. Das eine ist das 125-jährige Bestehen der Kantorei an der Marktkirche, das andere das 200. Todesjahr von Joseph Haydn. Sein Oratorium "Die Schöpfung" enthält viele Jubelchöre, die geeignet sind, diese Ereignisse gebührend zu feiern. Der Kreiskantor Thomas Schmidt hatte wieder eine große Anzahl Sängerinnen und Sänger, es waren zusammen mit der Stammkantorei, dem Jugendchor Vivace und der Cappella Vocale 130, für dieses Projekt begeistert.

In dem Oratorium überwiegen die Solopartien gegenüber den Chören. Und die waren perfekt besetzt. Die Sopranistin Tina Scherer, die für die erkrankte Vasilijka Jezovsek eingesprungen war, überzeugte mit ihrer warmen, ausdrucksvollen Stimme. Wie sie als Gabriel die Arie "Auf starkem Fittiche schwingt sich der Adler" im Dialog mit der Flöte gestaltete, das war anrührend und einfach schön. Sanft und lieblich erklang ihre Stimme in der Rolle der Eva.

Wolfgang Klose sang die Tenorpartie des Uriel mit warmem Timbre, bei "Im vollen Glänze steigt jetzt die Sonne strahlend auf" und "Mit Würd' und Hoheit angetan" und anderen Arien überzeugte er mit seiner weichen, schönen, dabei tragenden Stimme. Auch Bernd Kämpf, in seinen Bass-Arien als Raphael und Adam zu hören, war ein Genuss. Feierlich, dabei spannend gestaltete er das Eröffnungs-Rezitativ "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde", herrlich die Arie "Gleich öffnet sich der Erde Schoß". Alle drei Solisten zeichneten sich durch besonders gute Artikulation aus. Bei den Terzetten passten die Stimmen in ihren Klangfarben vorzüglich zusammen.

Auch das Orchester mit Streichern, Bläsern und Schlagzeug, Dr. Karsten Lüdtke am Cembalo und der Chor boten große Leistungen. Kontrastreich, mit guter Dynamik sang er die Chöre zum Lobe Gottes. Bei den Fugen, in denen erst die Bässe, dann die Tenöre und danach die Frauenstimmen einsetzen, konnte man erkennen, wie vollkommen alle Stimmlagen besetzt waren. Schmidt hatte bei der Vorbereitung des Chores ganze Arbeit geleistet. Minutenlanger Applaus zeigte den Interpreten die Anerkennung und Begeisterung der Zuhörer.

Christiane Tolle

Rhein-Zeitung, Neuwied, 22.6.2009

 


 

Sommerliches Orgelkonzert I am 31. August 2009


 

Donnern, flöten, hageln: Die Kleuker-Orgel kann alles

Detlef Steffenhagen liefert facettenreiche Version der "Vier Jahreszeiten" in der Marktkirche - Virtuoser Interpret

NEUWIED. Von Mozarts "Kleiner Nachtmusik" mal abgesehen, dürfte es wenige Werke der E-Musik geben, die so oft als Hintergrund für Telefonwarteschleifen, Werbeaufnahmen und ähnliches ge(miss)-braucht werden wie Antonio Vivaldis "Le quattro stagioni", die "Vier Jahreszeiten", die vier Konzerte, die er 1725 in seinem op. 8 veröffentlichte, nicht immer nur in der Fassung für Violine und Orchester aufgeführt. Die Bearbeitung für Orgel allerdings, die Detlef Steffenhagen, Jahrgang 1961, erstellte, ist bisher einzigartig, und einzigartig dürfte auch das sein, was er als Organist selber aus diesem so überaus populären Hit des "prete rosso", des roten Priesters macht.

Einen besseren und publikumswirksameren Auftakt zur diesjährigen Reihe seiner "Sommerlichen Orgelmusiken" in der Marktkirche hätte sich Kantor Thomas Schmidt jedenfalls nicht wünschen können, denn Vivaldi lockte Konzertinteressierte in ungewohnt großen Scharen an. Und deren Erwartungen enttäuscht Steffenhagen, der bis 1999 Organist der Frankfurter Johanniskirche war, bevor er nach Brasilien übersiedelte, absolut nicht. Die Farbigkeit, mit der Vivaldi seinen gar von einem in Verse gefassten poetischen Programm begleiteten Jahreszeiten-Zyklus koloriert, der Einfallsreichtum der tonmalerischen Schilderei bleibt in der sich dem Original möglichst eng anschmiegenden Orgelbearbeitung weitgehend erhalten. Einiges, das zwitschernde, trillernde Konzert der Vögel im Frühling und Sommer kommen durch den geschickten Einsatz der Flötenregister vielleicht sogar noch ein bisschen besser rüber, ähnlich wie die Hornrufe der Jäger im Herbst oder die zum Tanz aufspielenden Dudelsackpfeifen, per Zungen- oder Krummhornregister umgesetzt, vielleicht sogar, und donnern lässt sich"s per Pedal gleichfalls höchst eindrucksvoll, genauso wie hageln im heftigsten Tasten-Stakkato. So facettenreich darf sich die Kleuker-Orgel der Marktkirche nicht immer präsentieren!

Nicht umsonst ist Steffenhagen ein alter Hase in Sachen Orgelbearbeitung, der, auf den Spuren eines Johann Sebastian Bach wandelnd, mit dessen Fassung von Vivaldis A-Moll-Konzert BWV 593 er denn auch das Konzert eröffnete, gerade die Repertoireschlager des klassischen Genres für die "Königin der Instrumente" umsetzte. Von der Händelschen "Feuer- und Wassermusik" über den Gefangenenchor aus Verdis "Nabuco" und Elgars "Pomp and Circumstance" bis zu Mussorgskys "Bildern einer Ausstellung".

Ein zweifellos legitimes Verfahren, der Orgelmusik ein größeres Publikum zu verschaffen, eines, dem sich Steffenhagen als Interpret virtuos widmet. Dass die "Quattro Stagioni" in ihrer ursprünglichen Fassung dann vielleicht doch insgesamt reizvoller, geschmeidiger, eleganter und poetischer sind, tut seiner Leistung als Bearbeiter und Organist keinen Abbruch.

Lieselotte Sauer-Kaulbach

Rhein-Zeitung, Neuwied, 3.9..2009

 


 

300 Jahre verschollene Musik aufgeführt

15 Sänger und ein kleines Orchester musizierten in der Neuwieder Marktkirche

NEUWIED. Mehr als 300 Jahre lang galten sie als verschollen - am Freitag sind sie erstmals wieder in der Neuwieder Marktkirche erklungen: Werke für Chor und eine kleine Orchesterbesetzung aus dem Zeitalter des Barocks. Die Komponisten wirkten im 17. und 18. Jahrhundert alle an der Dresdner Hofkirche, damals ein Zentrum der musikalischen Strömung. Kreiskantor Thomas Schmidt organisierte das Freitagskonzert: "Ich freue mich sehr, Neuwied solch exklusive Musik zu bieten. Die Besucher sind die ersten Menschen, die diese Werke seit über 300 Jahren zu hören bekommen."

Musikalischer Leiter des Abends war Jürgen Böhme. Er dirigierte die 15 Sänger des "Südwestdeutschen Vokalensemble" und die elf Mitglieder der "Filarmonia harmonica". Gleichzeitig ist Böhme auch der Entdecker der Werke. Seit zehn Jahren sichtet er die Stücke, für die sich lange Zeit niemand interessiert hat. "Man fängt jetzt erst an, diese Schätze zu bergen", sagte Böhme, "die Barockzeit brachte sehr viele hochkarätige Musiker hervor. Die wurden aber über die Jahre schlicht vergessen." Umso mehr freute er sich, nun in der Marktkirche ihre Werke wieder aufzuführen - und zwar stilecht.

"Das Chorensemble besteht ausschließlich aus Profis", erklärte Böhme, "und die Instrumentalisten spielen auf originalgetreu nachgebauten Instrumenten der damaligen Zeit." Das Orchester um Konzertmeisterin Gabriele Nußberger setzte sich aus einer kleinen Streicherbesetzung, Pauken, einem Orgelcontinuo sowie unüblicherweise gleich vier Trompeten zusammen.

Zu Beginn stand eine Kantate für vier Singstimmen von Giuseppe auf dem Programm. Während die Stimmen einsetzten, hielt sich das Orchester zurück, die Sänger bewiesen gleich am Anfang ihre Klasse. Das tat auch Nils Stefan, der einfühlsam den hohen Solo-Alt sang. Wenig später zeigte Jürgen Böhme, dass er nicht nur mit Taktstock gut umgehen kann. Mitten im Stück drehte er sich plötzlich zum Publikum um und übernahm selbst eine schwierige tiefe Basspartie.

Das zweite Stück "Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren" stammte von Christoph Bernhard. Er komponierte die Kantate für zehn Singstimmen. Darum sangen einige des Vokalensembles ihre Stimme einzeln. Bei dem Stück machten vor allem die Sopranistinnen auf sich aufmerksam. Beim Soloteil bestachen Tenor Andreas Fischer und Alt Nils Stefan mit einem sehr gut abgestimmten Duett.

Als Höhepunkt des Abends erklang eine Messe von Vincenzo Albrici. Hier wirkten erstmals auch die Trompeten und Pauken mit. Mit prachtvoll schmetterndem Klang eröffneten die Bläser das Kyrie. Während des Mittelteils standen die Solisten Eva Leonardy (Sopran) und Thomas Schütz (Bass) im Vordergrund. Leonardys glockenreiner Sopran und Schütz" voluminöser Bass vereinigten sich im Duett in einem eindrucksvollen Zusammenspiel. Das anschließende Gloria und Credo vermittelten dem Zuhörer noch einmal die ganze Klasse des Chors und des Orchesters: Majestätisch im Forte brachten die Musiker und Sänger die Kirchenwände zum Vibrieren. Mit lang anhaltendem Beifall dankte das Publikum für eine hervorragende Aufführung.   

Florian Schmidt

Rhein-Zeitung, Neuwied, 5.10.2009